Jean-Paul-Rundweg Leben und Werk
Anekdoten
Jean-Paul-Links

Startseite
Arbeitskreis Stadtgeschichte
Jean Paul Museen & Stätten
Schwarzenbach an der Saale
Sponsoren


Schwarzenbach An der saale

 

überblck über die entwicklung der Stadt

Schwarzenbach a. d. sächs. Saale ist eine fränkische Gründung des 11./12. Jahrhunderts. Urkundlich wird der Ort erstmals als "Swertzenbach" im Jahre 1322 erwähnt. Als erste Lehensherren erscheinen im 11. und 12. Jahrhundert die Markgrafen von Giengen-Vohburg. Ein Dienstmannengeschlecht der v. Giengen-Vohburg trägt den Namen "de Swarzinbach". Von ihm hat wahrscheinlich der Ort seinen Namen.

Die Vögte von Weida

Um das Jahr 1210 sind die Herzöge von Meran und die von diesen beliehenen Vögte von Weida Lehensherren in unserem Gebiet. Am 1. Juni 1373 verkauft der Vogt von Weida das gesamte Regnitzland an die Burggrafen von Nürnberg. Dadurch gelangen im Jahre 1381 Schwarzenbach (Swertzenbach) und Förbau (Vorbin) sowie verschiedene Gebiete am Kornberg in den Besitz der Reichsritter von Hirschberg. Die v. Hirschberg sind von 1373 bis zu ihrem Niedergang Ende des 16. Jahrhunderts unter der Lehensherrschaft der genannten Burggrafen und deren Nachkommen, den Markgrafen vom Kulmbach-Bayreuth. 1322 wird die zum Plebanat Hof gehörende Kirchengemeinde Schwarzenbach eine selbständige Pfarrei.

Die Herren zu Schwarzenbach

1570 erwirbt Christoph von Rothschütz, Amtmann zu Hohenberg, Förbau. Seine Nachkommen erscheinen als die Herren zu Schwarzenbach. Von den Rotschützschen Nachkommen kauft Kaspar Urban von Feilitzsch, markgräflicher Kanzler und Premierminister, 1620 das Rittergut Förbau, 1623 das von Schwarzenbach, veräußert ein Waldgebiet hinter dem Kornberg mit allen Rechten an den Markgrafen und erhält dafür die Hoheitsrechte (Halsgericht, Patronatsrecht) über die Gegend. Seine Tochter erbt diese Güter 1649 und bringt sie samt Schwarzenbach in die Ehe mit dem Reichsfreiherrn Lorenz von Stein.

Die Fürsten von Schönburg-Waldenburg

Durch Heirat kommen die Güter Schwarzenbach und Förbau mit allen Rechten und einer Reihe von Dörfern und Weilern in der Umgegend 1706 an die Grafen und späteren Fürsten von Schönburg-Waldenburg. Die v. Schönburg, mit dem Stammschloß Gauernitz in Sachsen, erbauten in Schwarzenbach ein Schloß als Sommersitz (das heutige Rathaus) und übten bis zum Jahre 1836 das Patrimonialrecht aus. Die ursprüngliche St. Georgskapelle und spätere
St. Gumbertuskirche, eine Stiftung der Lehensherren, wurde zur Patronatskirche. Die Kirche in Förbau besteht seit 1341.

Marktrecht, Stadtrecht, Wappen

1502 befanden sich in Schwarzenbach ein Pfarrer und drei Kapläne. 1528 tritt der Landesherr und mit ihm die Kirchengemeinde zum Protestantismus über. Im Jahr 1610, am 25. April, erhält Schwarzenbach das Marktrecht von Markgraf Christian.

Das Wappen zeigt einen in oben blauem, unten grünen Schild einen silbernen Wellenbalken, der mit einem waagrechten roten Fisch belegt ist. Das Stadtrecht wurde im Jahre 1844 durch König Ludwig von Bayern verliehen.

Kriegsschäden entstanden 1430, 1540, 1631 bis 1633. Im Jahre 1646 standen nur noch wenige Häuser. Im 2. Weltkrieg waren Schäden und Verluste durch Artilleriebeschuss zu verzeichnen. Großbrände wüteten im Jahre 1610, 1689 und 1810.

Berühmte Söhne und Töchter unserer Stadt

Der wichtigste „Schwarzenbacher“ war sicher Johann-Friedrich Richter, genannt „Jean Paul“. Der berühmte Dichter und Philosoph wurde hier konfirmiert. Sein Vater wirkte 1776 bis 1779 als Pfarrer in Schwarzenbach und liegt am hiesigen Friedhof begraben – die Grabtafel ist noch sichtbar. Von 1790 bis 1794 war Jean Paul als Hauslehrer in Schwarzenbach a. d. Saale tätig. Er schrieb hier unter anderem „Die unsichtbare Loge“ und den „Hesperus“, den meist gelesenen Roman seiner Zeit.

Ein bekannter Schriftsteller und Drehbuchautor der Gegenwart ist der Schwarzenbacher Ehrenbürger Theodor Schübel. 1957 erhielt er den Gerhart-Hauptmann-Preis, danach zahlreiche Literatur- und Fernsehpreise. Seine Stücke werden auf der Luisenburg genauso gespielt wie im Ohnsorg-Theater in Hamburg. Sein Buch „Vom Ufer der Saale“ beschreibt eindrucksvoll die Zeit der Wende in der ehemaligen Grenzregion.

In einem komplett anderen Metier war Frau Erika Fuchs tätig: sie übersetzte ab 1951 bis 1988 in Schwarzenbach a.d. Saale fast alle Disney-Produktionen auf deutsch, insbesondere die bekannte „Micky-Maus“ und den „Donald Duck“. Die Stärke ihrer Übersetzungen lag in der Unabhängigkeit vom Original. Mit ihren sprachlichen Neuschöpfungen, wie z.B. "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör", oder ihrer Substantivierung von Verbstämmen und Geräusche wie ("schluck", "stöhn" oder "knarr"), hat sie die deutsche Sprache nachhaltig beeinflusst. Zahlreiche Schwarzenbacher Örtlichkeiten wurden in der „Micky Maus“ verewigt, z.B. die Posterlitz, der Goldbachteich und das Paula-Hölzchen. Seit den neunzigern hat sie zahlreiche Ehrungen erhalten, wie zuletzt 2001 den Roswitha-Preis, der sie in eine Reihe mit den großen Autorinnen des 20. Jahrhunderts stellt.

Als ruheloser Erfinder und Visionär ist Professor Günter Fuchs, der Ehemann von Erika Fuchs, bekannt. Schon früh erfand er eine Feuerung, die mit 98,2 Prozent Verbrennungswirkungsgrad eine nie geahnte Effektivität erreichte. 1947 beteiligt er sich an der Wiedergründung des Deutschen Werkbundes, dessen Vorstandsmitglied er später wurde. Im Kuratorium der Neuen Sammlung in München war er ebenso tätig, wie in unzähligen weiteren Formbestimmenden Gremien Deutschlands, wie im „Rat für Gute Form“. Mit seinen bahnbrechenden Vorlesungen im Bereich Formgebung und Visueller Ästhetik beeinflusste er eine ganze Gestaltergeneration und sein Einfluß hält bis heute an.

Einen hohen Stellenwert in der Stadt hat die Malerei. Nach dem Krieg und dem Wegzug von Werner Gilles und Ernst Schumacher entstand eine Malergilde um Künstlerfiguren wie Anton Richter, Karl Bedal, Alfred Kutzscher und Arthur Seedorf . Der bekannteste Vertreter war wohl Anton Richter (1900-1962) - ausgezeichnet u.a. mit dem Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg - dessen Werke heute in der Staatsgemäldesammlung sowie in zahlreichen Ministerien, Behörden und Städten in Bayern zu sehen sind. Die hervorragende Qualität dieser Gilde machte Schwarzenbach a.d. Saale bald überregional als „Malerstädtchen“ bekannt. Heute beeindruckt die Stadt durch eine immer größer werdende Zahl neuer Künstler. Die jährlich stattfindende Präsentation unserer Künstler nennt sich folglich auch „Ausstellung Schwarzenbacher Maler“ und findet zum Wiesenfest statt. Sie gibt einen guten Überblick über die Breite des künstlerischen Engagements unserer Bürger.

Entwicklung zur „Stadt“

Die gewölbte steinerne Saalebrücke wurde 1826 erbaut und 1992/93 erneuert. 1845 begründeten die Fürsten von Schönburg-Waldenburg eine Krankenheilanstaltsstiftung und erbauten ein Hospital. 1848 entstand die damals an der Südseite der Stadt vorbeiführende Bahnlinie Neuenmarkt-Hof.

Ackerbau und Viehzucht waren neben Weberei und Tuchmacherei mittelalterliche Erwerbszweige. Heute befindet sich in Schwarzenbach vielseitige Industrie: u. a. Vliesstoffproduktion, Porzellanherstellung, Eisen- und Sphärogusswerk, Maschinenbau, Textilbranche, Spiritus- und Preßhefeherstellung, Steinbearbeitung, Schuhfabrikation, Schleifscheibenherstellung, bedeutende Handels- und Handwerksbetriebe.

Die Folgen des 2. Weltkrieges brachten 1945/46 der Stadt eine große Bevölkerungszunahme. Ab 1948 begann eine rege Bautätigkeit. Das ehemals auf den Ortskern und auf Randbebauungen begrenzte Stadtgebiet weitete sich durch Wohnsiedlungen stark nach Südosten und Nordwesten aus.

Die Einwohnerzahl stieg von 1600 im Jahre 1810 auf 7500 im Jahre 1963. Im Vollzug der landesrechtlichen Vorschriften über die Gemeindegebietsreform wurden die Ortschaften Stobersreuth, Fletschenreuth, Hallerstein, Förmitz, Völkenreuth, Gottfriedsreuth, Förbau, Martinlamitz, Seulbitz, Götzmannsgrün, Quellenreuth, Langenbach und Schwingen nach Schwarzenbach a. d. Saale eingegliedert. Die Gemeindegebietsreform wurde am 1. Mai 1978 abgeschlossen. Heute liegt die Einwohnerzahl der Stadt einschließlich der Eingemeindungsorte bei rd. 8 200.

Schule, Soziales, Freizeit

Von 1946 bis 1957 bestand in Schwarzenbach eine höhere Schule. Heute ist an unserer Hauptschule, der "Geschwister-Scholl-Schule", ebenfalls wieder ein höherer Schulabschluss möglich: der M-Zug hat den gleichen Stellenwert wie die „mittlere Reife“. Seit dem Schuljahr 2003/2004 kümmert sich darüber hinaus ein Sozialpädagoge im Rahmen des Programms „Jugendsozialarbeit an Schulen“ um die Schüler: neben Angeboten zur Ganztagsbetreuung, der Unterstützung schwieriger Schüler, spielt hier auch die Berufsvorbereitung eine große Rolle.
1973 wurde ein weiteres Schulgebäude errichtet, die "Jean-Paul-Grundschule". 2002 kam dort als letzter Schritt eine moderne Schulsportanlage mit Rasenspielfeld, Laufbahn und Hartplatz dazu.
1966 wurde an der Stelle des früheren Kinderheimes "Marienberg" eine Private Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie ein Heilpädagogisches Kinder- und Jugendheim errichtet. Mit erheblichem Kostenaufwand erbaute die Stadt Schwarzenbach auf dem Gelände des ehemaligen Schiedateiches ein idyllisches Waldfreibad sowie ein dem Grundschulgebäude angegliedertes Hallenbad mit Sauna. Im Herbst 1994 konnte die Stiftung "Marienberg" ein modernes, über die Region hinaus hochangesehenes Alten- und Pflegeheim, das Haus "Saalepark", in Betrieb nehmen.
Für die Jugend existiert seit 1998 ein Jugendtreff im alten Rathaus an der Frankenstraße: zum Spielen, Unterhalten, Kochen uvm. Eine sinnvolle Ergänzung des umfangreichen Angebotes der Jugendarbeit in den Vereinen. In der Rehauer Straße befindet sich ein moderner Skateparke mit Mini-Ramp sowie ein Streetball-Korb.

Aktuelle Entwicklung

Die Stadt Schwarzenbach a. d. Saale legt auf ihre Innenstadtentwicklung großen Wert – die historische Altstadt bietet dazu zahlreiche reizvolle Plätze. Mit Hilfe des Bund/Länder-Städtebauförderungsprogrammes konnten in den letzten Jahren bereits Teile der Altstadt neu ausgebaut und attraktiv gestaltet werden. Zu nennen sind hier das sogenannte „Handwerkerviertel“ rund um den Wilhelmsplatz sowie der Bereich Rehauer Straße/Uferweg/Wallgarten. Ergänzt wird das Ganze durch die begonnene Hochwasserfreilegung der Saale. Mit Liebe zum Detail entstand hier nicht nur ein langfristiger Hochwasserschutz, sondern ein attraktiver innerstädtischer Fuß- und Radweg an der Saale mit der Möglichkeit zum Verweilen. Die Kultur findet ihren Platz im ehemaligen Rathaus am Marktplatz. Komplett saniert befindet sich dort eine Kunstgalerie sowie eine Malschule.

Daneben sind einige neue Wohnviertel mit preisgünstigen Baugrundstücken entstanden, die ein anziehendes Wohnen im Grünen ermöglichen. Seit 1996 wird die Hertelsleite, ein vor über 100 Jahren angelegter Park durch den Verein der Freunde und Förderer des Ökoparkes Hertelsleite e. V. reaktiviert und ist heute zu einem Aushängeschild vor den Toren der Stadt geworden.

Aktive Bürgergesellschaft

Schwarzenbachs Bürger gestalten ihre Stadt selbst! Der „Ökopark e.V.“ ist ein Beispiel dafür: an zahlreichen Aktionstagen waren es Bürger dieser Stadt, die selbst Hand anlegten und mitgestalteten. Überhaupt ist das Vereinsleben noch stark ausgeprägt: über 100 Vereine bieten für jeden Geschmack etwas. Informieren Sie sich im Interner oder bei der Stadtverwaltung über die Vielfalt und die Ansprechpartner und machen Sie selbst mit!

Ausgelöst durch einen Kulturworkshop beschäftigen sich seit 2002 darüber hinaus vier Arbeitskreise mit kulturellen Themen: Musik, Literatur, Bildende Kunst und Stadtgeschichte. Erste Erfolge sind die Konzeption eines Jean-Paul-Rundweges, die Anlage eines Bildarchives, ein Festival „Schwarzenbach klingt!“ an einem Sommer-Wochenende, Leseabende oder Kunstausstellungen. Auch hier gilt: machen Sie mit!

Die Bürger sind es auch, die Schwarzenbacher Feste zu etwas besonderes machen: ob beim Altstadtfest oder bei Hallersteiner Handwerkerfest: es sind die Menschen in den Vereinen, die mit Kreativität und Fleiß ans Werk gehen.

Viel mehr Infos über Schwarzenbach gibt's hier: www.schwarzenbach-saale.de

 
Zur Homepage der Stadt Schwarzenbach/Saale
       
Kontakt Impressum Sitemap