Das repräsentative Gebäude
gehörte dem Aktuar (Gerichtsschreiber) Johann Wilhelm Vogel,
einem Freund der Familie Richter. Er war ein Verwandter von Pfarrer
Erhard Friedrich Vogel, dem großzügigen Förderer
Jean Pauls.
Wir dürfen annehmen, dass Jean Pauls Mutter, Rosine Richter,
nach dem Tod ihres Mannes 1779 hier eingezogen ist. Seine “Muluszeit”
(Zeit zwischen Ende der Schulzeit und Beginn des Studiums) vom
Spätherbst 1780 bis zur Abreise nach Leipzig im Mai 1781
verbrachte Jean Paul bei Mutter und Brüdern in Schwarzenbach,
wahrscheinlich in diesem Haus. Im Sommer 1781 kündigte Vogel
Jean Pauls Mutter das “Quartier” auf.
Die Eigentümer dieses Hauses waren
meist Beamte des Fürsten von Schönburg-Waldenburg. Es
trägt noch den Namen eines Besitzers, der aus dem gleichen
Ge-schlecht wie der Burschenschafter Carl Ludwig Sand, Mörder
Kotzebues 1819, stammte. Später besaß es Ludwig Wilhelm
Grimm, Pionier der Granitsteinindustrie des Fichtelgebirges. Johann
Georg August Wirth, Vorkämpfer für Demokratie und Einheit
Deutschlands, lernte hier vermutlich seine Frau kennen.